Kostenrechnung und Preisgestaltung

Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich sein, wenn seine Einnahmen höher sind als seine Ausgaben: seine Kosten. Damit man keine Verluste macht, muss man sich immer einen Überblick darüber verschaffen, welche Kosten es gibt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten zu erfassen: Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung sowie Deckungsbeitragsrechnung. Für kleine Unternehmen eignet sich vor allem die Kostenartenrechnung.

Kostenartenrechnung
Damit erfasst man chronologisch, welche Kosten z. B. in einem Monat, einem Quartal oder einem Jahr im Unternehmen anfallen. Dabei trennt man zwischen verschiedenen Kostenarten: z. B. Personalkosten, Kfz-Kosten, Bürokosten, Telefon, Porto usw. Wenn man die Kostenarten vergleicht, kann man sehen, wo die „Kostenfresser“ im Unternehmen sind. Bei der Gelegenheit kann man darüber nachdenken, wie diese Kosten ggf. reduzieren kann.

Nach diesen Kostenarten sollte auch die Buchführung unterteilt sein. Hier heißen die Kostenarten dann Konten. Die Differenz zwischen Ihren Einnahmen und den Kosten in dieser Zeit ist Ihr Gewinn oder auch Verlust. Der Gewinn muss allerdings noch versteuert werden.

Kostenstellenrechnung
Sie ist für Unternehmen mit mehreren Verkaufsfilialen oder unterschiedlichen Leistungsbereichen wie Verkauf und Service empfehlenswert. So lässt sich herausfinden, wo welche Kosten entstanden sind. Das bedeutet: Die Kostenstellenrechnung ordnet die Kosten nach dem Verursacherprinzip. Auf diesem Weg lässt sich herausfinden, wie rentabel die einzelnen Filialen oder „Abteilungen“ arbeiten.

Kostenträgerrechnung
Sie ist für Unternehmen hilfreich, die z. B. viele verschiedene Produkte herstellen. Wenn man die anfallenden Kosten den einzelnen Produkten (Kostenträgern) zuordnet, weiß man genau, zu welchem Preis man diese verkaufen muss, um die Kosten zu decken und außerdem einen Gewinn zu erzielen.

Deckungsbeitragsrechnung
Mit ihr lässt sich errechnen, in welchem Umfang ein (neues) Produkt oder ein Auftrag (um den man sich vielleicht bewerben will) zur Deckung der fixen Kosten im Unternehmen beiträgt. Diese Kosten, die im Unternehmen generell anfallen, entstehen z. B. für die Verwaltung oder den gemeinsamen Fuhrpark. Wichtig: Je höher der Deckungsbeitrag ausfällt, desto höher ist der Gewinn durch ein Produkt oder einen Auftrag.

Kosten und Preisgestaltung
Der Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung muss so hoch sein, dass er alle Kosten deckt, auch Ihren Unternehmerlohn: Das ist der Kostenpreis.

Dazu kommt der Marktpreis. Er hängt davon ab, welchen Preis Ihre Kunden akzeptieren bzw. bezahlen können: Der Marktpreis ist der entscheidende. Das heißt: Sie müssen dafür sorgen, dass der Kostenpreis unter dem Marktpreis liegt.