Internationalisierung

Bei internationalen Geschäften geht es für kleine und mittlere Unternehmen vor allem darum, durch Export neue Märkte zu erschließen. Mit Hilfe ausländischer Geschäftspartner können sie außerdem Kosten sparen, wenn sie Waren aus dem Ausland günstiger oder bedarfsgerechter importieren können.

Export-Eignung prüfen

Sich ins internationale Geschäft zu wagen, ist aufregend und nicht immer ganz einfach. Bevor man sich auf den Weg macht, sollte geprüft worden sein, ob sich Produkte oder Dienstleistungen im Ausland tatsächlich auch verkaufen lassen. Und ob das eigene Unternehmen den Kraftakt „Export“ auch bewerkstelligen kann.

Vorbereitung

Für Import und Export gilt: Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gehören die erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen. Neben Sprachkenntnissen sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer, die im Auslandsgeschäft aktiv werden möchten, mit den kulturellen Gepflogenheiten im Partnerland, Zahlungswegen sowie Liefer- und Versicherungskonditionen vertraut machen.

Export-Zielmarkt finden

Beim Export ist vor allem zu klären, auf welchen ausländischen Markt das eigene Produkt passt und mit welchen Kosten der Vertrieb dorthin verbunden ist. Dabei sind verlockende Boommärkte wie z.B. China nicht immer unbedingt die beste Idee. Manches Mal ist es sinnvoller, sich zunächst einmal „in der Nähe“ umsehen. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist dabei die Sprache: in vielen Nachbarländern Deutschlands wird Deutsch gesprochen.

Angebot anpassen

Nicht jedes Produkt ist für den ausländischen Markt geeignet. Damit es verkauft werden kann, muss es in vielen Fällen den neuen Kundenwünschen, den rechtlichen Vorschriften des jeweiligen Landes  oder den besonderen Transportbedingungen angepasst werden.

Zulassungen und Genehmigungen für Export

Die meisten Länder verlangen bei der Einfuhr von Produkten eine besondere Zulassung. Für die sollte rechtzeitig gesorgt sein, damit eine Warenlieferung nicht unnötig lange beim Zoll des Ziellandes aufgehalten wird. Außerdem gibt es für  verschiedene Länder Einschränkungen für Produkte, die nicht ohne Genehmigung dorthin exportiert werden dürfen: wenn gegen diese Länder internationale Sanktionen verhängt wurden oder es sich um Produkte handelt, die für die Waffenherstellung oder Kriegszwecke eingesetzt werden könnten.

Vertrieb

Der Vertrieb, also eine Ware zu Partnerunternehmen oder zum Kunden direkt zu schaffen, sollte gut geplant sein: schon wegen der oft hohen Kosten, die dafür anfallen. Dabei sollte man nicht den Fehler machen, bisherige Marketing- oder Vertriebsaktivitäten einfach ins Ausland zu übertragen. Jeder Markt ist anders. Dazu kommt, dass ein Vertrieb nach Übersee viel aufwändiger ist als z.B. innerhalb der EU.

Formalitäten

Beim Warenverkehr mit Gemeinschaftswaren innerhalb der EU fallen in aller Regel weder Zollformalitäten noch Zollgebühren an (Gemeinschaftswaren sind Waren, die entweder in der EU hergestellt worden sind oder aus Drittländern eingeführt und schon verzollt und versteuert wurden). Ausfuhrsendungen, die für Abnehmer außerhalb der EU bestimmt sind, müssen bei der Zollverwaltung gemeldet werden. Für die Ausfuhr von Waren aus dem Zollgebiet der EU können grundsätzlich Ausfuhrzölle erhoben werden. Beim Import ist je nach Herkunftsland und Warenart eine Reihe von Formalitäten zu erledigen (Etikettierung, Zoll, Einfuhrverbote, Import-Dokumente usw.).

Export-Versicherung

Auslandsgeschäfte sind zuweilen mit Risiken verbunden. Beispiel: die ungewisse Zahlungsfähigkeit des Kunden. Daher sollten Warenlieferungen in manchen Fällen über eine Export-Kreditversicherung abgesichert sein. Ohne eine solche Versicherung gewährt die Hausbank oftmals auch keinen Export-Kredit.

Förderung von Auslandsgeschäften

Programm für Internationalisierung - Förderung von KMU-Projekten

Kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz und /oder Betriebstätte in Berlin, die für Ihre Produkte oder Dienstleistungen im Ausland neue Märkte erschließen möchten, fördert die Investitionsbank Berlin (IBB) mit einem Zuschuss. Gefördert wird die Teilnahme an Messen, Ausstellungen, Kongressen, Börsen, Modeschauen und Showrooms im In- und Ausland.

ERP-Exportfinanzierungsprogramm

Die KfW IPEX-Bank gewährt Kredite zur Finanzierung von Lieferungen von Investitionsgütern und Leistungen in Entwicklungsländer.

Auslandsmesseprogramm des Bundes

Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt kleine und mittlere Unternehmen mit ihrem Auslandsmesseprogramm durch Firmengemeinschaftsausstellungen, Fachsymposien, Sonderausstellungen u.a. auf Fachmessen und -ausstellungen sowie deutschen Industrieausstellungen im Ausland.

Programm zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internat. deutschen Messen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Beteiligung an internationalen Leitmessen in Deutschland. Das Programm beinhaltet Firmengemeinschaftsausstellungen, Informationszentren, Sonderveranstaltungen usw. für Unternehmen mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland sowie deren ausländische Niederlassungen.

Markterschließungsprogramm KMU

Mit dem Markterschließungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Es hilft Unternehmen u.a. dabei, Markinformationen zu sammeln, Exportstrategien zu bewerten und Risiken zu vermeiden oder Geschäftskontakte im Ausland zu knüpfen und zu vertiefen.

Exportinitiative Energie

Die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet Unterstützung bei der Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland durch Marktinformationen, Kontaktanbahnung mit internationalen Kooperationspartnern, Marketingunterstützung usw.

Exportinitiative Zivile Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen

Die Exportinitiative Zivile Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet Unterstützung bei der Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland durch Marktinformationen, Kontaktanbahnung mit internationalen Kooperationspartnern, Marketingunterstützung usw.

Exportinitiative Gesundheitswirtschaft

Die Exportinitiative Gesundheitswirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet Unterstützung bei der Erschließung von Auslandmärkten sowie bei der Vernetzung im In- und Ausland. Im Fokus stehen die Branchen Arzneimittel, Medizintechnik, medizinische Biotechnologie sowie digitale Gesundheitswirtschaft.

Exportinitiative Umwelttechnologien

Die Exportinitiative Umwelttechnologien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unterstützt Unternehmen aus den Bereichen nachhaltige Wasserwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Luftreinhaltung beziehungsweise Lärm und nachhaltige Mobilität bei der internationalen Positionierung.