Das unternehmerische Risiko lässt sich durch eine sorgfältige Gründungsplanung weitgehend reduzieren.
Businessplan
Der Businessplan ist ein Fahrplan in die Selbständigkeit, ein ausgefeilter Regieplan, in dem man festlegt, was man vorhat und was zu tun ist, damit eine Gründung gelingt. Er ist erstens für die Gründerin oder den Gründer selbst wichtig. Er ist aber auch als Unterlage für Investoren, Banken und Sparkassen gedacht, die wissen wollen, ob ein Gründungsvorhaben Hand und Fuß hat. Oder als Vorlage für die Agentur für Arbeit oder die Jury eines Wettbewerbs.
Wichtige Themen eines Businessplans sind:
- Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung: Was genau wollen Sie Ihren Kunden anbieten? Wie unterscheidet sich dieses Angebot von dem der Konkurrenz?
- Die Vermarktung (= Marketing): Welchen Nutzen hat Ihr Angebot, also Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, für den Kunden? Nur wenn es allen oder einigen Kunden irgendwie nützt, können sie es verkaufen. Zu welchem Preis sollen Produkt oder Dienstleistung angeboten werden? Wie kommt das Produkt zum Kunden? Wie erfahren die Kunden von diesem Produkt bzw. dieser Dienstleistung?
- Finanzplanung und Finanzierung: Wie viel Geld benötigen Sie für die Gründung und die Anlaufphase? (= Kapitalbedarf? Aus welchen Quellen soll dieses Startkapital kommen (= Gründungsfinanzierung? Wie hoch werden Einnahmen und Ausgaben in den ersten drei Jahren voraussichtlich sein? Wie viel Geld bleibt Ihnen davon zur freien Verfügung (= Liquidität)? Wie viel Gewinn wirft Ihr Unternehmen in den ersten drei Jahren voraussichtlich ab (= Rentabilität)?
Bei einer Rentabilitätsvorschau werden die zu erwartenden Umsätze den wahrscheinlichen Kosten gegenübergestellt. Rentabel sind die selbstständige Arbeit und ein Geschäftsmodell dann, wenn die Umsätze höher als alle betrieblichen Kosten sind und darüber hinaus ein akzeptabler Gewinn herausspringt. Eine Rentabilitätsvorschau sollte drei Geschäftsjahre umfassen. Es ist normal, dass die Rentabilität in der frühen Phase nach der Gründung eher gering ist und erst nach und nach steigt.
Für die eigene Rentabilitätsvorschau sollte man Umsätze und Kosten vergleichbarer Unternehmen zu Rate ziehen. Diese gibt es beim zuständigen Branchen- bzw. Berufsverband, zudem bei den Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern vor Ort, bei Starter Centern und auch Gründungs- und Unternehmensberatern, die auf Ihre Branche spezialisiert sind. Exakte Umsatzzahlen von vielen Unternehmen gibt es im Handelsregister:www.unternehmensregister.de (unter Rechnungslegung / Finanzberichte).
- Checkliste Kapitalbedarf
- Checkliste Finanzierungsplan
- Checkliste Liquiditätsvorschau
- Checkliste Rentabilitätsvorschau
Weitere Informationen zur Businessplan-Erarbeitung
- IHK Berlin: Anleitung Businessplan
- IHK Berlin: Businessplantool mit englischer Beratung
- Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg: Handbuch zum Businessplan
- KfW/BMWi: Interaktive Anleitung Businessplan
- BMWi-Existenzgründungsportal: Gliederung Businessplan
Businessplan-Unterstützung
IHK Berlin: Wenn Sie bereits ein Konzept erstellt haben und sich nicht sicher sind, inwieweit die Darstellung bankfähig ist, bietet die IHK Berlin einFeedbackgespräch zu Ihrem Geschäftskonzept an. Online können Sie Ihr Geschäftskonzept unter berlin.uwd.de erstellen. Wenn Sie in der Gründungswerkstatt eingeloggt sind, können Sie mit ausführlichen Hilfen Ihr Geschäftskonzept entwickeln. Bei Fragen, die mit den Lerneinheiten und Arbeitsmodulen der Gründungswerkstatt nicht beantwortet werden können, steht Ihnen ein Tutor aus der IHK Berlin zur Verfügung.
Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg: Hier kann man sein Geschäftskonzept zum Wettbewerb einreichen. In drei Phasen bewerten jeweils zwei Jurorinnen bzw. Juroren das Konzept und geben Feedback und Punkte. Das jeweils beste Konzept erhält ein Preisgeld. In der dritten Phase wird zudem ein Konzept mit dem BPW-Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Business Model Canvas
Das Business Model Canvas hilft dabei, sich einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren eines erfolgreichen Geschäftsmodells zu verschaffen. Das Besondere ist seine Methode. Zu jedem Schlüsselfaktor werden in Stichworten Ideen auf Klebezetteln notiert und in eine Vorlage geklebt. Der Vorteil ist: Die Klebezettel lassen sich bei neuen Informationen immer wieder erneuern. Durch dieses visuell unterstützte Vorgehen lassen sich viele Einzelideen zu einem Geschäftsmodell baukastenartig zusammenfügen, bis ein marktfähiges Modell gefunden ist.
- IHK: Vorlage Canvas
- BPW: Vorlage Canvas
Wie Sie ein Canvas erstellen, zeigt Ihnen das folgende Video.
Handwerk
Für Gründungen im Handwerk finden Sie bei der Handwerkskammer Berlin spezielle Informationen zurErstellung eines Businessplans.
Migrantinnen und Migranten
Die IQ Fachstelle für Migrantenökonomie bietetAnleitungen zum Businessplan an: Für Nebenerwerb, Vollerwerb und in 12 verschiedenen weiteren Sprachen.
Franchising
BeimFranchising übernimmt man ein eingeführtes Geschäftsmodell, das gegen eine Gebühr genutzt werden kann. Für Gründerinnen und Gründer sind das bekanntermaßen erfolgreiche Konzept, der Bekanntheitsgrad des Franchise-Angebots und ein damit verbundener „Vertrauensvorschuss“ bei der Kundschaft entscheidend. Außerdem hilft das Franchise-gebende Unternehmen beim Einstieg in die Selbständigkeit.