Es kann sein, dass eine Bank oder Sparkasse einen Kredit für Ihr Startkapital ablehnt. Die beiden häufigsten Gründe sind: Erstens: Die Gründerin oder der Gründer hat zu wenig Eigenkapital. Üblicherweise sollten 15 bis 20 Prozent des Kapitalbedarfs mit Eigenkapital abgedeckt werden können. Zweitens: Auch mit weiteren Sicherheiten sieht es schlecht aus. Zur Absicherung des Kreditrisikos verlangen Kreditinstitute in der Regel bankübliche Sicherheiten, auf die sie im Falle des Falles zurückgreifen können. Als Sicherheiten können beispielsweise Hypotheken, Sicherungsübereignungen von Maschinen und Fahrzeugen oder Festgelder dienen. Generell gilt: Ein gutes Gründungskonzept wird selten wegen fehlendem Eigenkapital oder fehlender Sicherheiten scheitern müssen. Was aber tun, wenn Sie weder (genug) Eigenkapital noch (ausreichende) Sicherheiten anzubieten haben?
Kein Eigenkapital und keine Sicherheiten: Mikrokredit aus dem KMU-Fonds
Die Investitionsbank Berlin (IBB) fördert hier mit Unterstützung des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) die Gründung, Frühphase und Erweiterung von kleinen und mittleren Unternehmen. Sie stellt Darlehen in Höhe von maximal 25.000 Euro zur Verfügung. Eigenkapital und bankübliche Sicherheiten sind nicht erforderlich. Das Programm ist unter bestimmten Voraussetzungen auch für Geflüchtete mit befristetem Aufenthaltstitel und Niederlassungserlaubnis geöffnet. Der Antrag kann online bei der IBB gestellt werden.
Kein Eigenkapital und keine Sicherheiten: Berlin Start
Die Investitionsbank Berlin (IBB) und die Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg (BBB) fördern Gründungs- und Festigungsvorhaben durch eine Kombination von zinsgünstigen Darlehen bis zu 500.000 Euro und Bürgschaften. Die Hausbank, die das Darlehen ausgibt, wird durch eine Bürgschaft der BBB Bürgschaftsbank bis zu 80 Prozent von ihrem Kreditrisiko befreit. Vom Kreditnehmer werden darum Eigenkapital und Sicherheiten nur erwartet wenn vorhanden.
Kein Eigenkapital und keine Sicherheiten: Bürgschaften der BürgschaftsBank Berlin
Auch Bürgschaften können weiterhelfen, wenn Eigenkapital und bankübliche Sicherheiten für einen Kredit fehlen. Bei Bürgschaften garantieren Dritte der Bank oder Sparkasse die Rückzahlung eines Kredits für den Fall, dass der Kreditnehmer ihn nicht tilgen kann. Die BBB Bürgschaftsbank verbürgt jegliche Art von Bankkrediten für unternehmerische Vorhaben. Sie bürgt für bis zu 80 Prozent eines Kreditbedarfs. Das kann ein marktüblicher Bankkredit oder ein Förderkredit sein. Für die restlichen 20 Prozent trägt die Hausbank das Risiko. Die maximale Bürgschaftshöhe beträgt 1,25 Mio. Euro. Anträge sind über die Hausbank an die BürgschaftsBank Berlin zu richten.
Alle für einen: Crowdfunding
Beim Crowdfunding kommt das Geld nicht von einer Bank, sondern durch eine Vielzahl von Geldgebern zusammen. Crowdfunding ist ein Weg, die Finanzierung für neue und unkonventionelle Projekte, Geschäftsideen oder Unternehmen auf die Beine zu stellen. Die klassischen K.O.-Kriterien der Kreditinstitute wie zu geringe Sicherheiten oder zu wenig Eigenkapital spielen hier keine Rolle. Im Prinzip ist jede Idee finanzierbar. Entscheidend ist, dass die Community sie für unterstützenswert hält. Crowdfunding kommt nicht zuletzt dann in Frage, wenn Bank oder Sparkasse unwiderruflich Nein gesagt haben.
Mehr Eigenkapital: Beteiligungen
Wer zu wenig Eigenkapital hat, kann sich auch einen oder mehrere Partner suchen. Bei Beteiligungskapital handelt es sich um Finanzierungen, bei denen Sie zusätzliches Eigenkapital erhalten. Ein Investor (Unternehmen oder Privatperson) beteiligt sich mit seinem Kapital an Ihrem Start-up oder einem etablierten Unternehmen. Für Beteiligungen kommen die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH (MBG) und private Geldgeber in Frage. Die Konditionen werden individuell geregelt. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der IHK.